Albas Labrador Welpen
Die Aufzucht von Labradorwelpen
ab der achten Woche
In einer frei lebenden Hundfamilie beginnt um den 49. Tag nach der Welpengeburt für die Welpen ein neuer Lebensabschnitt (vgl. D. Fleig, Technik der Hundezucht, S. 232 ff.). Anstelle der Mutterhündin, die sich plötzlich von den Welpen zurückzieht, übernimmt zu diesem Zeitpunkt der Rüde die wesentlichen Aufgaben in der Erziehung der Labrador-Welpen, und der Welpe wird ab der achten Woche systematisch auf das Leben als Rudeltier vorbereitet. Er wird einer immer strafferen Disziplinierung unterworfen und lernt, den Willen des Leittieres zu respektieren und eine Bereitschaft zur Unterordnung zu entwickeln.
Dies geschieht z.B. mit einem Lernspiel, dass ein vom Rüden ausgewählter Knochen vom Welpen nicht berührt werden darf. Wenn ein Welpe doch diesen persönlichen Besitz antastet, so wird er vom Rüden so hart attackiert, dass er sich schreiend auf den Rücken wirft und die Demutsgeste einnimmt. Sobald der Rüde von ihm ablässt, zieht sich der Welpe nicht etwa zurück, sondern zeigt dem Rüden durch Anhänglichkeitsgesten seine Unterordnung. Er fügt sich in die soziale Gemeinschaft des Rudels ein.
Da in der Entwicklung des Welpen ab der achten Woche dieser plötzliche Wandel der Lebenssituation mit dem Zweck der Integation des Welpen in das Rudel eintritt, ist es sehr naheliegend, dass der Welpe zu diesem Zeitpunkt in sein zukünftiges Rudel - die menschliche Familie - gegeben wird, um sich dort zu sozialisieren. Das heißt, ab der achten Woche ist der Zeitpunkt günstig und notwendig, dass der Welpe in seiner zukünftigen Familie die Spielregeln lernt, die er für den Umgang mit den Menschen benötigt. "Der neue, für das Leben des Welpen entscheidende Mensch übernimmt zu Beginn der Sozialisierungsphase die volle Verantwortung für die weitere Formung des Welpen" (D. Fleig, Technik der Hundezucht, S. 232).
Der Übergang in die neue Familie erfolgt dabei - zur Verwunderung vieler neuer Hundebesitzer - erstaunlich einfach. Schnell findet sich das neue Familien-Mitglied in die unbekannte Umgebung ein (siehe auch Labrador Welpe in der neuen Familie ).
Nun muss das "Leittier Mensch" die Lernsituationen für die Anforderungen an seinen Hund schaffen.
"Hier lernt er keine Beutespiele, zumindest keine zukünftige Meutejagd, sondern Stubenreinheit, Verträglichkeit mit Menschenkindern, Anpassung an den menschlichen Lebensrhythmus, Umgang mit zum Menschen gehörenden Haustieren. Sein Spiel mit dem Menschen ist immer neue Lernerfahrung, Anpassung an die Umwelt" (D. Fleig, Technik der Hundezucht, S. 236). Und es gibt viel zu lernen - der Welpe muss seine "Spielregeln" lernen, und der Mensch die Rolle des Leittiers.
In der neuen Familie erwirbt der Welpe im Umgang mit seinen zukünftigen Rudel-Mitgliedern die Sicherheit und das Vertrauen, die er braucht, um die vielen neuen Lern- und Umweltsituationen zu meistern...
... und heranzuwachsen ...
... zu einem wohlerzogenen, stolzen Labrador.
Falls Sie sich fragen, wie sich so ein Welpe weiter entwickelt, hier noch eine kleine Fotodokumentation über die Labrador-Hündin Kleo von ihrer Ankunft mit 9 Wochen bis zu ihrem ersten Wurf mit gut 2 1/2 Jahren.